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Polar Routen e.V.
Internationale Vereinigung für
Wandern und Naturschutz in Grönland
 
 
Amitsorsuaq, vom Kanuzentrum aus gesehen
 
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Die Gründung des Fördervereins

Aber Mitte August waren nicht mehr viele Wanderer unterwegs, die ich zu einer "Gründungsversammlung in einer Hütte" hätte motivieren können. In der Hütte Innajuattoq II (die schöne Hütte unten am See) traf am 12. August 2011 abends spät, als das Wetter schon ungemütlich geworden war, Parma A. aus Sisimiut ein, die auf einer Wanderung von Kangerlussuaq nach Hause war. Als ich ihr von der Idee erzählte fand sie sie toll, und wir haben dann den Verein gegründet. Auf dem weiteren Weg haben sich noch ein paar Wanderer angeschlossen, um die erforderliche Zahl der sieben Gründungsmitglieder voll zu bekommen. Und in Berlin habe ich dann den Verein zur Eintragung in das Vereinsregister angemeldet und beim Finanzamt die vorläufige Bescheinigung über die Gemeinnützigkeit beantragt. Dann war der Verein "Polar-Routen e.V. Förderverein für Wandern und Naturschutz in Grönland" juristisch erst einmal gegründet, aber eben nur das. Bei meiner nächsten Grönland-Reise habe ich das Organisatorische, was über die juristischen Schritte hinausgeht, fortgesetzt.
Vor allem brauchten wir einen Startpunkt in Kangerlussuaq, wo genügend Wanderer zu treffen sind, denn die meisten machen die Wanderung von Kangerlussuaq nach Sisimiut. Damals hatte gerade Erik Lomholt-Bek neben seiner Jugendherberge in Sisimiut eine zweite Jugendherberge in Kangerlussuaq gegründet. Ich schlug ihm vor, im nächsten Jahr meine Gründungsbemühungen fortzusetzen und dabei als Volontär oder "volonteer" in der Herberge in Kangerlussuaq, die sein Freund Henrik A. verwaltete, fortzusetzen. Er fand dies gut und stimmte zu. Aber dazu kam es im folgenden Jahr nicht. Nach meiner Rückkehr stellte ich einige Symptome fest, und die ärztliche Diagnose lautete: Krebs. Es folgten sieben Operationen. Und auch zwischen den Krankenhausaufenthalten musste ich jetzt einen Katheter tragen, neun Monate lang ...
Da war an eine Grönlandreise vorerst nicht mehr zu denken. Aber im Mai 2014 erhielt ich die Diagnose, dass keinen Krebszellen mehr gefunden worden waren. So entschloss ich mich kurzfristig, wieder nach Grönland zu fliegen, wo ich jetzt drei Monate als Volontär in der Jugendherberge Kangerlussuaq wohnte.

Der Neustart

Ich war ja jetzt - mit 70 Jahren - Rentner, und da konnte ich mir einen dreimonatigen Aufenthalt in Grönland eigentlich ebenso gut leisten wie andere einen dreiwöchigen. So war ich drei Monate als Volontär in der Jugendherberge. Das war sicherlich sehr wichtig, und ich habe in dieser Zeit einiges gelernt; aber trotzdem merkte ich, dass das Projekt so nicht beginnen konnte.
In Grönland gibt es kein Jugendherbergswerk wie in Deutschland oder in Dänemark. Und ebenso gibt es dort auch keine Organisation, die dem Deutschen Alpenvervein entspräche oder den regionalen Wander- und Naturschutzverbänden oder Verbänden in anderen Ländern wie z.B. die Norwegischen Touristenvereinigung DNT (= Den Norske Turistforening) mit ihren 300.000 Mitgliedern. Deshalb werden Wanderwege wie die Polar-Route und die Hütten auf ihnen entweder von der Kommune unterhalten oder gar nicht, aber nicht von einer Organisation der Wanderer selbst. Und Jugendherbergen wie die beiden von Erik können nur als Erwerbsbetriebe unterhalten werden, wenn sie Bestand haben sollen. Dem gegenüber sind andere Ziele notwendigerweise nachrangig. Man kann also nicht als die Jugendherberge zu einem Startpunkt für eine Initiative zum Erhalt der Polar-Route umfunktionieren, so wichtig es auch für die Wanderer ist, eine solche Herberge in Kangerlussuaq und Sisimiut zu haben.
Die meisten Wanderer auf der Polar-Route beginnen ihre Tour in Kangerlussuaq. Zu Beginn sind sie darauf eingestellt, 14 Tage in der Wildnis zu leben. Deshalb merkte ich bald, dass für sie der Campingplatz in Kangerlussuaq die erste Adresse als Startpunkt war. Wenn sie dann in Sisimiut ankommen, suchen sie dort die Jugendherberge auf, wo sie nach 14 Tagen in der Wildnis wieder einmal in einem Bett schlafen, eine warme Dusche nehmen, ihre Wäsche waschen oder in der Wandererküche etwas kochen können. Das bietet ihnen in Sisimiut Eriks Vandrehjem in besserer Qualität und zu einem günstigeren Preis als alle anderen Einrichtungen. Natürlich kann man auch gut in Kangerlussuaq im Vandrehjem starten; aber vielen reicht eben der Campingplatz.
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