Campingplatz Kangerlussuaq

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Als ich einige Wochen später meine Wanderung auf der Polar-Route (dem ACT) gemacht hatte und in Sisimiut war, bin ich zum Vize-Direktor der Kommune (damals noch Laust Løgstrup) gegangen und habe ihm die Sache vorgetragen. Der Platz, auf dem Erik, der Betreiber der Jugendherberge, einen Campingplatz einrichten wollte, so sagte er mir, sei dazu ungeeignet, weil er in der Kommunalplanung als Wohngebiet und nicht als Gewerbegebiet ausgewiesen sei. "Aber warum willst du denn nicht den Campingplatz dort einrichten, wo er bisher schon war," fragte er mich. Da erzählte ich ihm von Ritas Einwand, dass dieses Gelände künftig von der Autotestfirma genutzt werden sollte. Aber da hat er gleich abgewunken und gesagt: "Aber das ist doch nur ein Plan!" Also sollte ich wieder zu Rita Müller, der Flughafenchefin, gehen und mit ihr über die Wiedereröffnung des Campingplatzes verhandeln. Er, Laust, werde mit ihr telefonieren und meinen Plan unterstützen.

Das machte ich dann, als ich wieder in Kangerlussuaq war. Aber jetzt sagte mir Rita, das könne sie nicht entscheiden, da müsse sie erst ihre Regierung fragen. Gleich rief ich Laust an und berichtete ihm davon. "Gut, dass du mich angerufen hast," sagte er mir, "die wollen das wieder mal auf die lange Bank schieben. Wir werden das anders machen." Nur fünf Tage später erhielt ich von ihm wieder einen Anruf. Ich solle zum Flughafen gehen und mir den Schlüssel für das kleine blaue Haus auf dem Campingplatz holen. Alles andere würden wir später regeln. Er habe mit jemandem beim Innenministerium telefoniert. Und der habe einfach das Grundstück des Campingplatzes, das bisher als gemeindefreies Gebiet gegolten habe, der Kommune Qeqqata als Gemeindeland übertragen. Und deshalb könne er jetzt darüber verfügen. Ganz nebenbei hatte ich so auch einiges darüber gelernt, wie Behörden in Grönland ticken.

Gleich darauf bin ich zum Flughafen gegangen, wo ich zu Lars geschickt wurde, der für diese Sache verantwortlich war. Aber der konnte den Schlüssel für das Vorhängeschloss an der Tür des kleinen blauen Hauses nicht mehr finden. Also nahm er einen großen Hammer und öffnete damit die Tür. Vorsorglich hatte ich mir in Sisimiut ein neues Vorhängeschloss mit zwei Schlüsseln gekauft, denn ich wusste sehr gut, dass man ein Vorhängeschloss in Kangerlussuaq nicht kaufen kann. Einen Schlüssel gab ich in der Servicestelle der Kommune ab, den anderen behielt ich. Übrigens, als ich 2016 wiederkam, konnte Fritz den Schlüssel in der Servicestelle der Kommune auch nicht mehr finden, aber ich habe meinen Schlüssel heute noch.

Im Laufe des Sommers 2016 habe ich dann nicht nur den Campingplatz verwaltet, das Innere des kleinen blauen Hauses ausgebaut und die erste Zählung der Wanderer auf der Polar-Route gemacht, sondern auch einen Mietvertrag für den Campingplatz mit Laust ausgehandelt. Am 22.09.2016 habe ich dann den Mietvertrag mit der Unterschrift von Laust bekommen. F.W.